Anfrage zum Hitzeaktionsplan

Sehr geehrte Frau Landrätin,

der Landkreis Osnabrück hat in diesem Frühjahr einen Prozess zur Erstellung eines Hitzeaktionsplans gestartet und kommt damit der Aufforderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nach, welches bereits 2017 die Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene gefordert hat. Dabei sollen mit Hilfe eines Fachbüros im Rahmen von Netzwerktreffen, Workshops und Expertenbefragungen Probleme ermittelt und Lösungsansätze formuliert werden.
Ein weiterer Baustein des Prozesses ist eine (nicht repräsentative) Befragung der Bevölkerung im Landkreis.

Hitze hat wesentliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen. Sie ist nicht nur für einen Anstieg der Mortalität, sondern auch für eine höhere Anzahl von Krankenhauseinweisungen aufgrund von Dehydrierung, Hitzschlag und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich. Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

  1. Welche Netzwerke und Institutionen sind in die Erstellung des Hitzeaktionsplan eingebunden?
  2. Wie setzen sich die Kosten in Höhe von 55.335,00 Euro für den Hitzeaktionsplan zusammen?
  3. Warum wird es trotz ausreichender nationaler und internationaler Datenlage als erforderlich angesehen, eine Befragung der Bevölkerung durchzuführen? Welche Kosten entfallen dabei auf die Umfrage? Welche Aspekte sprechen dafür, dass die Antworten im Landkreis Osnabrück signifikante Abweichungen zur vorhandenen Datenlage aufzeigen werden? Sollte sich beispielsweise herausstellen, dass im Landkreis Osnabrück mehr Menschen unter Appetitlosigkeit bei Hitzeeinwirkung leiden, welche konkreten praktischen Handlungsfolgen würden sich hieraus für den Landkreis ergeben?
  4. Inwieweit ist der Öffentliche Gesundheitsdienst, dessen vorrangige Aufgabe der Gesundheitsschutz der Bevölkerung (Public Health) ist, an der Erstellung eines Hitzeaktionsplans beteiligt?
  5. Welcher politische Ausschuss begleitet den Prozess?

Wir bitten um Beantwortung spätestens bis zur nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses und bedanken uns für die Bearbeitung!

Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Koop und Johannes Eichholz
Mareen Guth, Petra Funke und Rainer Kavermann
Matthias Seestern-Pauly, MdB