Antrag für den nächsten zuständigen Fachausschuss, den Kreisausschuss und den Kreistag
Sehr geehrte Frau Landrätin,
die Erfahrungen aus der Ausnahmesituation während der Corona-Pandemie in den Jahren 2019 bis 2021 sollten systematisch aufgearbeitet werden, um daraus Lehren für den Umgang mit zukünftigen Krisen zu ziehen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir folgenden Antrag:
- Die Verwaltung wird beauftragt, eine umfassende Aufarbeitung der Herausforderungen
und Bewältigungsstrategien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf
Ebene des Landkreises vorzunehmen. Dabei sollen insbesondere folgende Themenbereiche
betrachtet werden:
– Kommunikation, Entscheidungsprozesse und Digitalisierung: interne und externe Kommunikation, Informationsweitergabe, Krisenkommunikation mit besonders vulnerablen Gruppen, Verwaltungsabläufe, Entscheidungswege und Digitalisierung der Verwaltung.
– Öffentlicher Gesundheitsdienst und Versorgungsstrukturen: Leistungsfähigkeit des Gesundheitsdienstes, Herausforderungen im Bereich der Heimaufsicht, Zusammenarbeit mit externen Akteuren (z. B. Hilfsorganisationen, Ehrenamt), Versorgungssicherheit mit medizinischem Material.
– Bildung und Betreuung: Auswirkungen auf Schulen und Kitas, einschließlich der digitalen Ausstattung und Möglichkeiten.
– Soziale und psychosoziale Auswirkungen: Folgen für Kinder, Jugendliche, Familien, ältere Menschen und pflegebedürftige Personen sowie Unterstützungs-angebote.
– Finanzielle Auswirkungen und Resilienz: Kostenfolgen für den Landkreis und Handlungsoptionen zur Vorsorge. - Basierend auf den Analyseergebnissen sollen konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden, die der Optimierung von Abläufen und Strukturen sowie der besseren Vorbereitung auf zukünftige Gesundheitskrisen dienen.
Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen den zuständigen Ausschüssen und dem Kreistag bis spätestens Herbst 2026 vorgelegt werden.
Begründung: Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben tiefgreifend verändert und den Landkreis Osnabrück vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die kommunale Verwaltung, der öffentliche Gesundheitsdienst, Bildungseinrichtungen, soziale Träger und die Zivilgesellschaft mussten unter großem Druck flexibel und innovativ handeln. Eine systematische Aufarbeitung dieser Erfahrungen soll sicherstellen, dass bewährte Lösungen erhalten bleiben, Schwachstellen behoben werden und der Landkreis für künftige Krisen besser gewappnet ist.
Mit freundlichen Grüßen
Mareen Guth, Petra Funke und Rainer Kavermann
Matthias Seestern-Pauly