Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Frau Landrätin, liebe Anna, liebe Kreistagskolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Zuhörerinnen, Zuhörer und Pressevertreter,
Endlich darf ich mal wieder über ein Thema sprechen, das mir besonders am Herzen liegt: die medizinische Versorgung im Landkreis Osnabrück – genauer gesagt die Beauftragung eines Gutachtens dazu. Dazu gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen: Endlich!
Lange Zeit hat der Landkreis eher auf Veränderungen reagiert, und ein Teil der Politik, der heute mehr Engagement fordert, verwies gerne auf die Verantwortung anderer – sei es Land, Bund oder Selbstverwaltung und eine fehlende Zuständigkeit. Doch das ändert sich jetzt. Wir gehen proaktiv vor und analysieren die Bedarfe. Dieses Gutachten ermöglicht es uns, nicht nur fundierte Strategien zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zu entwickeln, sondern schafft auch eine eigene Datengrundlage. Diese ist entscheidend, um in Verhandlungen mit Kostenträgern und dem Land eine bessere Ausgangsposition zu haben. Damit schaffen wir auch für unsere Bürgerinnen und Bürger im Landkreis volle Transparenz.
In den letzten Jahren wurden im Landkreis Osnabrück nicht nur Klinikstandorte geschlossen, auch die hausärztliche Versorgung ist zunehmend gefährdet und Arztsitze bleiben unbesetzt. Mit der kommunalen Hochschule gehen wir hier einen ersten wichtigen Schritt, aber dazu hören wir ja später mehr. Doch schon jetzt möchte ich Anna Kebschull und Katharina Pötter für ihre gemeinsame Initiative danken.
Während das Land und die Kassenärztliche Vereinigung die ambulante und stationäre Versorgung auf Basis ihrer Daten als gesichert ansehen, nehmen die Bürger in einigen Bereichen eine deutliche Unterversorgung wahr. Die Wahrheit liegt hier, wie so oft, vermutlich in der Mitte. Während einige Regionen des Landkreises (noch?) gut versorgt sind, müssen Einwohner in anderen Gebieten weite Wege auf sich nehmen. Und oft spielt auch der ÖPNV eine maßgebliche Rolle für die Erreichbarkeit von Gesundheitseinrichtungen.
Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass der Landkreis nicht nur einen aktuellen Überblick erhält, sondern auch einen Blick in die Zukunft wirft. Das Gutachten soll eine Prognose erstellen und konkrete Maßnahmen ableiten, die auch Schnittstellen zu anderen Bereichen wie dem Rettungsdienst und der Pflege berücksichtigen. Die Ergebnisse könnten vielfältig sein: innovative Versorgungsformen, eine verbesserte sektorenübergreifende Zusammenarbeit, die Stärkung von Präventionsangeboten und die Einbindung der vielen bereits beteiligten Berufsgruppen.
Dieses Gutachten darf nur der Anfang sein. Aus den Ergebnissen müssen wir konkrete Schritte ableiten, diese politisch diskutieren und die Bereitschaft zeigen, diesen Weg – wenn nötig auch mit weiteren finanziellen Mitteln – konsequent weiterzugehen. Wir werden die CDU hier beim Wort nehmen, die gerade eine entsprechende Unterstützung verkündet hat.
Wir danken Kreisrat Stakowski und Landrätin Kebschull für diese wichtige Initiative und werden dem Vorschlag als Gruppe sehr gerne zustimmen.
