Antrag: Pflegeberatung im Landkreis Osnabrück

Antrag zur nächsten Sitzung des Fachausschusses Soziales, Senioren und Gleichstellung und des Kreistages

Sehr geehrte Frau Landrätin!

Wir beantragen zur Ergänzung der bereits bestehenden Beratungsinfrastruktur und auf Grundlage der derzeit zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen die Erstellung eines ganzheitlichen Pflegeberatungskonzepts für den Landkreis Osnabrück mit folgenden Zielsetzungen:

  • Entwicklung von wohnortnahen, niedrigschwelligen und regelmäßigen orientierenden Angeboten im gesamten Landkreis z.B. Vortragsreihen
  • Entwicklung eines Konzeptes mit dezentralen, wohnortnahen Beratungsangeboten an zentralen Anlaufstellen in den Kommunen
  • Prüfung von Möglichkeiten, Einzelfallberatungen auch an andere Anbieter abzugeben (z.B. nach dem Diepholzer Modell), um eine Verteilung im gesamten Landkreis sicherzustellen
  • Einbezug aller Möglichkeiten zur digitalen (Vor-)Beratung
  • Bereitstellung zielgruppenspezifischer Informationen zu bestehenden Beratungsangeboten und präventive Öffentlichkeitsarbeit zum Themenkomplex „Pflege“

Die Verwaltung wird zudem beauftragt, erneute Verhandlungen mit den Pflegekassen aufzunehmen, um eine verbesserte Refinanzierungssituation zu erreichen. Dabei sollen auch die besonderen Bedarfe im ländlichen Raum aufgezeigt werden. Die Landrätin wird aufgefordert, sich beim Land dafür stark zu machen, die Bemessungsgrundlagenfür Landesmittel an den tatsächlichen Bedarf und die lokalen Gegebenheiten anzupassen.

Begründung:
Der demographische Wandel, die Zahl alter Menschen in der Landkreisbevölkerung, eine zunehmende Multimorbidität, der Anstieg der Pflegebedürftigkeit auch bei jüngeren Menschen und der Fachkräftemangel in der Pflege sorgen für einen zunehmenden Beratungsbedarf zum Thema Pflege.

Die Finanzierung durch die nach § 7c SGB XI zuständigen Kranken- und Pflegekassen ist aber auch aufgrund der Bemessungsgrundlage (Einwohner > 60 Jahre, keine Berücksichtigung der Wege im ländlichen Raum) zur Sicherstellung eines umfänglichen Beratungsangebots im Landkreis Osnabrück unzureichend, so dass ein bedarfsgerechtes und flächendeckendes Angebot mit den derzeitigen Strukturen nicht sichergestellt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Koop und Johannes Eichholz
Mareen Guth, Petra Funke und Rainer Kavermann
Matthias Seestern-Pauly, MdB