Ellen Akkermann begründet die Enthaltung der Fraktion zur Gewährung von Corona-Hilfen für den Flughafen Münster-Osnabrück

Wir Grünen wollen das Fliegen nicht abschaffen. In einer globalisierten Welt braucht es Flugzeuge, um dringend benötigte Hilfsgüter und Menschen schnell bei gebotenen Anlässen an entlegene Orte zu befördern. Aufgrund der sehr klimaschädlichen Auswirkungen von Flugzeugen muss das Fliegen aber äußerst kritisch betrachtet werden. Selbst wenn es gelänge, künstliches Kerosin aus dem in der Luft enthaltenen Kohlendioxid und grünem Wasserstoff, welcher mit Hilfe von Wind und Solarstrom erzeugt wird, zu produzieren, könnte das aufgrund des hohen Energieeinsatzes nur in sehr geringen Mengen geschehen. Zudem wird dieser Kraftstoff dann dringend für Schiffsantriebe und den Schwerlastverkehr benötigt.   

Fliegen unter Zuhilfenahme von künstlichem Kerosin kann allenfalls CO2 neutral, aber nicht klimaneutral sein. Neben weiteren klimaschädlichen Emissionen entstehen beim Fliegen große Mengen Wasserdampf in Form von Kondensstreifen. Dieser Wasserdampf heizt in großer (Reiseflug) Höhe das Klima durch die Reflektion der auf die Erde eintreffenden Sonnenstrahlen noch weiter auf. Die klimaschädliche Auswirkung des Fliegens ist 5x höher als die von Autos. Klimaneutrales Fliegen bleibt also auf absehbare Zeit eine Illusion. Wer sich in ein Flugzeug setzt, schädigt das Klima.

Das Flugaufkommen darf und kann nicht weiter wachsen. Vor diesem Hintergrund muss sich die Frage gestellt werden, ob es dauerhaft Sinn macht, einen Regionalflughafen, der in erster Linie touristischen Zwecken dient, mit öffentlichen Gelder am Leben zu erhalten. Gelder, die jetzt für den Transformationsprozess an anderer Stelle dringen benötigt würden! Bei diesem Antrag geht es um die vom Landkreis zu gewährenden Corona-Hilfen für den FMO, und in erster Linie darum, soziale Härten für Mitarbeiter abzufedern. Dies gilt es, mit zu berücksichtigen.

Die Grünen-Fraktion wird sich deshalb dem Antrag enthalten.