Grüne lassen sich vor Ort die Erschließung und Erweiterung des Hafens im Wittlager Land vorstellen

Interessierte Mitglieder der Kreistagsfraktion trafen sich zusammen mit dem Bad Essener Ratsmitglied Klaus Polack am Standort des Hafens in Bohmte-Leckermühle und ließen sich von der Geschäftsführerin der Hafen Wittlager Land GmbH, Susanne Neuenfeldt, die aktuellen Planungen erläutern:

Derzeit wird die Zufahrt und auch die Wegeführung für Radfahrer an der Bundesstraße neu geregelt. Haltebuchten für Lastkraftwagen auf dem Hafengelände sollen das gesteigerte Verkehrsaufkommen entlasten. Um die Auswirkungen des zu erwartenden Anstiegs des regionalen Güterverkehrs abschätzen zu können, wurde aktuell eine  Verkehrszählung angestoßen, die fundierte Rückschlüsse ermöglichen kann.

Knapp 4 Hektar groß ist die gesamte beplante Hafenfläche, Ausgleichsflächen sollen direkt vor Ort realisiert werden. Alle aktuellen Maßnahmen sind im Bebauungsplan ausgewiesen und wurden vom Rat der Stadt Bohmte beschlossen. Den ursprünglichen Plan, die gesamte Hafenfläche bis Ende dieses Jahres fertig zu stellen, könne die GmbH aufgrund veränderter Bedingungen und Lieferschwierigkeiten vermutlich nicht einhalten, erläuterte Frau Neuenfeldt. Sie zeigte sich aber erfreut, mit der Landwirtschaftlichen Bezugsgenossenschaft eG Damme und der Raiffeisengenossenschaft Osnabrücker Land zwei feste Pächter aus der Umgebung für das Areal gewonnen zu haben. Beide Genossenschaften werden zukünftig insbesondere das Geschäft des Agrargüterumschlags in Bohmte verantworten. Auch für die Nutzung des Containerterminals wurden erste Gespräche geführt. Ein zusätzliches Hafenbecken ist nicht geplant, stattdessen soll der vorhandene Anlieger nach einer umfangreichen Sanierung der Spundwände und Neuinstallation der Verankerungen genutzt werden.

Besonders interessierte die Grünen Mitglieder, wie die geplanten Containerverkehre mit den niedrigen Brückenbögen zurechtkommen und ob dennoch ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sei. Für Neuenfeldt ist das kein Problem, sie verweist auf sogenannte Schubverbände, die zukünftig den Transport einer großen Zahl von Containern ermöglichen werden, ohne dass eine Drei- oder Vierlagigkeit wirtschaftlich notwendig sein wird. Mit zunehmender Digitalisierung gehe sie außerdem davon aus, dass die Schubleisten sogar im Autopilot fahren könnten. Es gäbe eine enge Zusammenarbeit mit dem Innovationscampus, die nicht nur eine intelligente Logistiksteuerung mittels KI, sondern auch eine Energieversorgung mittels Wasserstoff denkbar mache.

Pläne zur Schienenanbindung liegen in der Schublade, derzeit erfolgt aber noch keine konkrete Umsetzung. Die anwesenden Fraktionen der Grünen bedauern dieses und möchten entsprechende Planungen anregen. Ein Schienenanschluss ist aus umweltpolitischen Gesichtspunkten äußerst wünschenswert und sollte kommen, sind sich die Grünen einig. Neuenfeldt bestätigt, dass es bereits auch entsprechende Anfragen von Unternehmen gibt. Die Nachfrage sei also da und es gäbe auch keinen rechtlichen Hinderungsgrund.

Die Geschäftsführerin der Hafen Wittlager Land GmbH stellte auch dar, wie wichtig ihr eine gute Kommunikation mit den Anliegern sei, auch mit der IG Oelinger Hafen haben bereits Gespräche stattgefunden.