Förderung der ärztlichen Versorgung durch Stipendien für Medizinstudenten

Sehr geehrte Frau Landrätin,

um die medizinische Versorgung im Landkreis auch zukünftig sicherzustellen, beantragen wir zum Haushalt 2023 die Einrichtung eines Stipendienprogramms für Studentinnen und Studenten, die im Ausland Humanmedizin studieren. Hierfür sollen 100.000 Euro in den Haushalt 2023 eingestellt und entsprechende Vergaberichtlinien erarbeitet werden. Damit bereits im Wintersemester 2023/24 erste Förderungen erfolgen können, sollen die Richtlinien bis zur Sitzung des Kreistages im Juni 2023 zur Verabschiedung vorliegen.

Die Förderung soll innerhalb des folgenden Rahmens gewährt werden:

  • Die maximale Förderdauer beträgt 72 Monate.
  • Die Fördersumme beträgt 300,-€ pro Monat.
  • Die Stipendiaten verpflichten sich verbindlich, nach dem Abschluss ihrer Ausbildung als (Fach-) Arzt in der ambulanten Versorgung im Landkreis Osnabrück tätig zu werden. Der Zeitraum zu dieser Verpflichtung bemisst sich aus der Dauer der Förderung. Jeweils drei Fördermonate bedingen zwei Verpflichtungsmonate. Bei Nichteinhaltung der Verpflichtung muss die gewährte Summe zurückgezahlt werden.
  • Die Stipendiaten müssen im Ausland in Vollzeit Humanmedizin studieren, an Stipendiatentreffen des LKOS und entsprechenden Fortbildungen teilnehmen.

Alle weiteren Bedingungen für die Förderung, insbesondere die Festlegung von Nachweis- und Anzeigepflichten werden vertraglich vereinbart.

Begründung:
Um verstärkt Nachwuchs im Bereich der Gesundheitsversorgung zu gewinnen und dem zunehmenden Fachkräftemangel im Bereich der niedergelassenen (Fach-) Ärzte entgegenzuwirken, soll der Landkreis Osnabrück jährlich Stipendien zur Förderung von Studenten der Humanmedizin ausloben. Damit soll es den jungen Menschen, die aufgrund der extrem hohen Anforderungen durch den Numerus Clausus keine Studienplätze in Deutschland erhalten können, ermöglicht werden, im Ausland zu studieren. Die Aufnahme eines Studiums der Humanmedizin im Ausland scheitert oft an fehlenden finanziellen Mitteln. Das Stipendienprogramm soll dieser Tatsache entgegenwirken und der Verbesserung der Versorgung mit ambulant tätigen (Fach-) Ärzten im Landkreis Osnabrück dienen. Eine weitere Begründung des Antrags erfolgt ggf. mündlich.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Koop und Johannes Eichholz
Mareen Guth, Petra Funke und Rainer Kavermann,
Matthias Seestern-Pauly, MdB