Lütti kommt: Die Mobilität im Landkreis Osnabrück wird flexibler

ISI, Sprinti, Rhesi, Loop, Flexi, Bussi, Flexo, Lümo – in zahlreichen Landkreisen und Kommunen Deutschlands gibt es bereits On-Demand-Verkehre. Nun auch im Landkreis Osnabrück: ab sofort können die Bewohnerinnen und Bewohner von Bramsche, Melle und der Samtgemeinde Bersenbrück den „Lütti“ nutzen. Mit den Kleinbussen, die per App bestellt werden können, wird eine flexible und bedarfsorientierte Mobilität ermöglicht, gerade in ländlichen Regionen, wo reguläre Busverbindungen oft ausgedünnt sind.

Der Landkreis Osnabrück ist bei weitem nicht der erste in Niedersachsen, der auf On-Demand-Verkehr setzt. Die Erfahrungen in den anderen Regionen sind durchweg positiv: Die Akzeptanz und Zufriedenheit ist hoch und die Kosten sind im Vergleich zu regulären Buslinien oft niedriger.

Kleinbusse wie der Lütti, die nur dann fahren, wenn sie gebraucht werden und nur dort fahren, wo sie gebraucht werden, können zukünftig aus in der Region Osnabrück eine wichtige Rolle spielen, Sie sind nicht nur eine Ergänzung der regulären Buslinien, sondern können auch die Busse ersetzen, die teilweise fast leer durch den Landkreis fahren, ohne dass dadurch die Mobilität eingeschränkt wird. On-Demand-Verkehre stellen damit auch einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel dar, der immer wieder zu zahlreichen Ausfällen, einer fehlenden Zuverlässigkeit und hohen Unzufriedenheit in der Bevölkerung sorgt

In der NOZ hieß es kürzlich, Verantwortliche aus Verwaltungen und Ortspolitik seien verstimmt, weil das klassische Busangebot zuletzt immer wieder unter Ausfällen gelitten habe, während millionenschwere ÖPNV-Edelprojekte wie „Moin+“ gefördert würden. Nach Einschätzung der grünen Kreistagsfraktion sind es aber genau solche Projekte, die den Weg in eine neue und vor allem bedarfsgerechte Mobilität zeigen können.

Die Kritik, dass unnötig Steuergelder ausgegeben würden, wenn eine Fortsetzung nach Ende der Projektphase nicht gewährleistet sei, ist für die grüne Kreistagsfraktion ebenfalls nicht nachvollziehbar. Dazu Mareen Guth, Fraktionsvorstand: „Die Beharrungskräfte in der Region sind hoch, daher hätte es ein solches Angebot ohne Bundesförderung in den nächsten Jahren im Landkreis vermutlich nicht gegeben. Die Bürger der Modellkommunen bekommen nun aber in den nächsten zwei Jahren die Chance, die flexiblen Busse zu testen und sich selbst ein Bild von den Vorteilen zu machen.“

Rainer Kavermann, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion ergänzt: „Auch wenn es noch keine langfristige Finanzierung gibt, wird das Modellprojekt uns neue Erkenntnisse bringen und damit den ÖPNV nicht nur im Landkreis Osnabrück deutlich verbessern.“